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Landesbauernpräsident Werner Schwarz, Foto: archiv

BU: Wo der Mais erst spät in den Boden gekommen ist, drohen massive Ertragseinbußen bis zum Totalausfall. Foto: H. Dietrich Habbe

Angesichts der anhaltenden Trockenheit in Schleswig-Holstein fordert Landesbauernpräsident Werner Schwarz politische Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe.

Nach Rekordniederschlägen im Winterhalbjahr erleben wir nun eine Rekorddürre, die in ihrem Zusammenspiel und Ausmaß dramatische Züge annimmt.

Angesichts des schwierigen Vegetationsverlaufs, sowohl auf dem Acker als auch auf Grünland, und der bisherigen Ernteergebnisse nehmen die Ernteausfälle in weiten Teilen unseres Bundeslandes ein existenzbedrohendes Ausmaß für die landwirtschaftlichen Betriebe an. Wir halten es daher für absolut erforderlich, dass das Land die betroffenen Landwirte nach allen Möglichkeiten unterstützt.

Für nicht angemessen hingegen halten wir es, aus dieser Notsituation eine politische Forderung hinsichtlich der Viehhaltung herzuleiten.

Die Nationale Rahmenrichtlinie zur "Gewährung staatlicher Zuwendungen zur Bewältigung von Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verursacht durch Naturkatastrophen oder widrige Witterungsverhältnisse" bietet dem Land die Möglichkeit, mit kurzfristigen und unbürokratischen Ad-hoc-Hilfsmaßnahmen die bäuerlichen Familien zu entlasten. Neben Zuschüssen, Zinszuschüssen sowie zinsverbilligten Darlehen kann den Landwirten mit Steuer- und Pachtstundungen für vom Land gepachtete Flächen geholfen werden.

Nachdem weite Teile des Dauergrünlandes dauerhaft durch die Hitze geschädigt sind, bedarf es hier einer Neueinsaat. Sobald der dafür notwendige Regen fallen sollte, müssen die Futterbaubetriebe schnell reagieren können. Hierfür ist es notwendig, dass die Anträge auf Pflegeumbruch im Gegensatz zur derzeitigen Praxis äußerst kurzfristig genehmigt werden beziehungsweise besser noch durch eine Anzeigepflicht ersetzt werden. Darüber hinaus muss auf Bundesebene endlich die Möglichkeit zur Bildung steuerfreier Rücklagen zum Risikoausgleich geschaffen werden.

Uns ist bewusst, dass das tatsächliche Ausmaß der Situation erst nach Abschluss der Ernte sichtbar wird. Schon jetzt steht aber fest, dass die Trockenheit eine Dimension erreicht hat, die eine Existenzgefährdung darstellt. Jedem Bundesland steht die Möglichkeit offen, in einem solchen Falle Liquiditätshilfen als verlorene Zuschüsse zu gewähren. Eine schnelle Reaktion kann den betroffenen Betrieben jetzt helfen.

Bauernverband Schleswig-Holstein