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Zur Impfung eingefangene Rinder. Foto: landpixel

Die Blauzungenkrankheit breitet sich aktuell in Frankreich in Richtung Deutschland aus. Die betroffenen Betriebe in Frankreich befinden sich nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In Italien und einigen Balkanländern wurde das Blauzungenvirus (BTV) ebenfalls nachgewiesen. Auch wenn das Virus in Deutschland bisher noch nicht festgestellt wurde, sollten Tierhalter von Rindern, Schafen und Ziegen vorsorglich impfen. Die Impfung der empfänglichen Tiere wird vom Friedrich-Loeffler-Institut und der Ständigen Impfkommission empfohlen.

Ein Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Deutschland hätte weitreichende Folgen für Schleswig-Holstein: Wird das Virus festgestellt, so werden Restriktionszonen mit einem Radius von 150 km eingerichtet. Somit könnte Schleswig-Holstein aufgrund des großen Radius einer Restriktionszone auch ohne Ausbruch im eigenen Land betroffen sein.

In den Restriktionszonen wird ein BTV-Überwachungsprogramm mit Untersuchungen durchgeführt, es gelten Verbringungsbeschränkungen und weitere Maßnahmen wie die Behandlung der Tiere mit Insektiziden/Repellentien.

Es dürfen ausschließlich vorher mit negativem Ergebnis untersuchte oder gegen BTV geimpfte und gegen Mücken geschützte Tiere aus den Restriktionszonen verbracht werden. Die Impfung muss allerdings rund 60 Tage zurückliegen. Tierhalter, die ihre Bestände rechtzeitig impfen, haben in diesem Fall einen zeitlichen Vorteil erlangt. Kälber von geimpften Muttertieren können bis zu einem Alter von vier Monaten mittels einer Tierhaltererklärung aus der Restriktionszone verbracht werden. Der Impfstoff gegen BTV ist derzeit verfügbar. Für die Impfung ist eine Genehmigung durch die Veterinärbehörde notwendig.

Zum Schutz des eigenen Bestandes vor klinischen Symptomen und damit verbundenen Leiden der Tiere, Leistungseinbußen und Beschränkungen im Tierverkehr sollten Rinder, Schafe und Ziegen durch eine Impfung vor der Blauzungenkrankheit geschützt werden.

Die Krankheit ist eine durch das Blauzungenvirus verursachte Infektion der Rinder, Schafe, Ziegen und Wildwiederkäuer, die ausschließlich durch stechende Gnitzen (Stechmücken) übertragen wird. Eine Übertragung findet hauptsächlich in den Sommermonaten statt. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Zu den klinischen Symptomen gehören Fieber, Entzündung der Schleimhäute, Ulzerationen und Nekrose von Haut und Maulschleimhaut an Lippen, Nase, Zitzen und Euter, Ödeme im Kopfbereich und an den Gliedmaßen sowie respiratorische Symptome. Stellen Tierhalter diese Symptome fest, so sollte umgehend ein Tierarzt kontaktiert werden und eine Infektion mit dem Blauzungenvirus ausgeschlossen werden.

Es ist zu beachten, dass die derzeit grassierenden Virusstämme mit weniger ausgeprägten klinischen Anzeichen einhergehen als zwischen 2006 und 2009. In Deutschland wurde das Virus zuletzt 2009 nachgewiesen. Deutschland gilt daher seit 2011 offiziell als frei von dieser anzeigepflichtigen Tierseuche.

Bauernverband Schleswig-Holstein