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Bei Futterpflanzen wie Mais drohen massive Ertragseinbußen. Foto: H. Dietrich Habbe

Positiv fallen die Reaktionen auf die zugesagte Dürrehilfen in den am stärksten von der Trockenheit betroffenen Bundesländern aus. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck (Grüne) begrüßte die Unterstützung für existenzgefährdete Betriebe. Allerdings dürfe diese weder dazu dienen, eine immer stärke Intensivierung abzufedern, noch die von der aufnehmenden Hand gewährten niedrigen Preise zu subventionieren. "Faktisch brauchen wir eine klimaangepasste Landwirtschaft", so der Grünen-Politiker. In Schleswig-Holstein zeichnet sich die schlechteste Getreideernte seit 1976 ab.

Dies gilt auch für Niedersachsen. Die Auswirkungen der Dürre auf die dortige Landwirtschaft sind gravierend. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) sprach von einer schweren Dürre, von der insbesondere Futterbaubetriebe betroffen seien. Ihr Ressort geht davon aus, dass sich der Schaden bei den existenzbedrohten Betrieben in Niedersachsen insgesamt auf bis zu 80 Mio. € beläuft.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) zeigte sich erleichtert über die in Aussicht gestellten Dürrehilfen des Bundes. In Mecklenburg-Vorpommern hätten voraussichtlich 10 % bis 20 % der Betriebe Anspruch auf Unterstützung aus dem Bund-Länder-Programm. Zur Unterstützung dieser Betriebe benötige man rund 50 Mio. bis 60 Mio. €. Bei der Ausgestaltung des Hilfsprogramms erwartet Backhaus, dass vorrangig Futterbaubetrieben, Tierhaltern, Betrieben mit kleinbäuerlichen Strukturen und aufwendig wirtschaften Betrieben im Ökolandbau schnell und unbürokratisch Hilfe zuteil werde.

Zuvor gab der Bund bekannt, sich an finanziellen Hilfen zugunsten dürregeschädigter Betriebe beteiligen zu wollen. Bundeslandwirtschaftsminister Julia Klöckner (CDU) stellte Mittwoch vor Journalisten in Berlin einen Betrag von 150 Mio. bis 170 Mio. € in Aussicht, der für ein Bund-Länder-Programm zur Verfügung gestellt werden soll. Voraussetzung dafür ist, dass von Länderseite die gleiche Summe hinzukommt.

Nach Einschätzung der Bundesregierung haben die Folgen der diesjährigen Witterungsereignisse ein nationales Ausmaß erreicht. Damit ist die Voraussetzung für eine Mittelbereitstellung aus dem Bundeshaushalt gegeben.

Gemäß den Meldungen der Länder geht das Bundeslandwirtschaftsministerium von insgesamt rund 10.000 Betrieben aus, die infolge der anhaltenden Trockenperiode in ihrer Existenz bedroht sind. Deren Dürreschäden werden auf rund 680 Mio. € veranschlagt. Davon soll die Hälfte zu gleichen Teilen von Bund und Ländern abgedeckt werden.

Bauernverband Schleswig-Holstein