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Die Wiederzulassung von Glyphosat ist längst zu einer politischen Hängepartie geworden. Foto: Iris Jaeger

Eine kürzlich im Fachmagazin "Agricultural Health Study" veröffentlichte Studie hat keine krebserregende Wirkung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat beim Menschen entdeckt. Darauf hat heute die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG) verwiesen und sieht die Ergebnisse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa), der Europäischen Chemikalienbehörde (Echa) sowie die Aussagen von insgesamt 27 Agenturen weltweit bestätigt.

Der Arbeitsgemeinschaft zufolge handelt es sich hierbei um die "größte und umfassendste" Studie, die jemals zur Untersuchung der Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln durchgeführt wurde. Insgesamt seien fast 55.000 Landwirte und deren Mitarbeiter in den USA miteinbezogen worden.

Kritik übte die AGG an den Vorsitzenden der mit der Bewertung von Glyphosat befassten Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Prof. Aaron Blair. Unter seiner Leitung hatte die IARC Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Die AGG geht davon aus, dass Blair bereits bei der Einschätzung der IARC im Jahr 2016 Kenntnis von dieser Studie und deren Ergebnis gehabt hat: "Es ist daher anzunehmen, dass er sie wissentlich außer Acht ließ und sie daher keine Rolle im Bewertungsverfahren der IARC gespielt hat."

Die Arbeitsgemeinschaft wies darauf hin, dass Blair kürzlich selbst eingeräumt habe, dass die Berücksichtigung der Studie im "Agricultural Health Study" durch die IARC zu einer anderen Bewertung von Glyphosat geführt hätte. Bis heute sei die IARC die einzige Behörde weltweit, die Glyphosat als krebserregend eingestuft habe. "Mit der Finalisierung und Veröffentlichung der 'Agricultural Health Study' wird die Vertrauenswürdigkeit der IARC, die nun auch vom US-Kongress unter die Lupe genommen wird, erneut in Frage gestellt", so die AGG.

Bauernverband Schleswig-Holstein