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Werner Schwarz. Foto: archiv

"Meine Damen und Herren, liebe Bäuerinnen und Bauern,

zu jedem Landesbauerntag blicke ich persönlich auf das vergangene Jahr zurück und denke eigentlich jedes Mal: Was für ein besonderes Jahr! In diesem Jahr noch einmal ungewöhnlicher als alle vergangenen. Wir haben schlecht geerntet, zum Teil sehr schlecht und zum Teil gar nichts. Das gilt sowohl für die Getreideernte als auch für den Futterbau. Beides ist die Folge eines völlig außergewöhnlichen Jahres mit zehn Monaten Nässe und darauffolgend vier Monaten Trockenheit.

Dies bringt in den hart betroffenen Regionen in unserem Land nicht wenige Betriebe in eine existenzbedrohende Situation, vor der auch die gebotene Vorsorge nicht schützen konnte. Und da ist es schon ein Zeichen, wenn der Ministerpräsident sich vor Ort ein Bild macht.

Neben dem Versinken im Regen mit der doppelten Wassermenge eines normalen Jahres und einer erschwerten Ernte und Saat, kamen wir Ende Januar mit der Gülle nicht auf die Felder. Für die überlaufenden Behälter ernteten wir in der öffentlichen Wahrnehmung deutliche Kritik.

Weitere Themen wurden an uns herangetragen. Mir kommt es manchmal wie ein großes Treiben vor: Insekten- und Vogelsterben, verunreinigte Gewässer, Stalleinbrüche, Glyphosatdiskussion, Neonic-Verbot, die Studie zu Falltieren, das Mobbing von Bauernkindern.

Wie schlimm es um die Vögel und Insekten steht, konnte man im Frühjahr auf dem Land erleben: lautstark balzten Vogelmännchen um die Gunst der offenbar vielzählig vorhandenen Weibchen.

Der inzwischen sogar politisch anerkannte Gradmesser für das Insektenaufkommen, die Windschutzscheibe, zeigte stark steigende Zahlen an. Ein Problem für diejenigen, die in Panikmache investieren, war die Meldung, dass die Zahl der Honigbienen nicht sinkt, sondern steigt. Flugs wurde die gute Biene zur bösen Biene, nimmt sie den Wildbienen doch den Nektar weg. Ein Imagewandel der negativen Art, wie es heute schnell geschehen kann.

Dabei bin ich mir sicher: Unser Land mit seinen 68.000 Kilometern Knicks ist ein Eldorado für Blütenbestäuber aller Art. Und durch die Weidehaltung auch für weniger fotogene Insekten, denen ein Kuhfladen wichtiger ist als 1000 Blumenwiesen.

Verlässliche Studien zu den Ursachen des Insektensterbens gibt es leider nicht. Dabei wären diese die Voraussetzung für eine Diskussion, die eine wirkliche Verbesserung im Sinn hat. Immer öfter habe ich aber den Eindruck, das Ergebnis steht schon fest, bevor die Fakten klar sind.

Und widersprechen die Fakten dem Ergebnis, dann werden eben die Fakten angepasst. Bestes Beispiel ist leider das Umweltbundesamt. So wurde im Sommer ein steigender Absatz von Pflanzenschutzmitteln kritisiert, mit Zahlen der Jahre 1994 bis 2015. Dabei war 1994 geprägt durch einen ungewöhnlich niedrigen Verkauf von Pflanzenschutzmitteln, Grund waren umfangreiche Flächenstilllegungen sowie das Auslaufen der Zulassung für DDR-Produkte. Seit 2015 ist der Verbrauch rückläufig, das weiß auch das UBA.

Ähnlich wenig seriöse Veröffentlichungen des UBA gibt es zu steigenden Trinkwasserpreisen oder der Klimawirkung der Landwirtschaft. Dabei liegen die richtigen Zahlen vor!

So geht es nicht! Bei Fakten gibt es keine Autarkie! Sonst ist jede Diskussion am Ende. Leider ist die Debatte derzeit nicht von Sachlichkeit geprägt, sondern hat einen starken Kampagnencharakter: Lautstark, verkürzt, orientiert auf maximale mediale Wirkung und tiefe Betroffenheit bei potenziellen Spendern.

  • Früher war alles besser,
  • heute ist es fünf vor zwölf und
  • auf lange Sicht sind wir alle tot.

Ich frage Sie: Soll diese Negativbeschreibung unser Leben bestimmen?

Das kann doch nicht unsere Zukunft sein!

Vor allem aber ist diese Art des Umgangs mit unseren Bauernfamilien an der Grenze des Erträglichen. Was Debattenteilnehmern im politischen Raum als üblich erscheinen mag, ist für unsere Familien in der Allgemeinheit der Vorwürfe nur noch schwer zu ertragen.

In Einzelfällen geben Eltern der Nachfolgegeneration den Rat, wegen der harschen öffentlichen Debatte von der Weiterführung des Betriebes abzusehen. Ob nun berechtigt oder nicht: Damit wird genau das Gegenteil des gesellschaftlich gewünschten Zieles erreicht, nämlich eine bäuerliche Landwirtschaft mit möglichst vielen Betrieben zu erhalten.

Ich habe das Gefühl, dass wir bei den jungen Landwirten an einem Wendepunkt angelangt sind: Das, was man heute mit uns macht, wird von ihnen nicht weiter akzeptiert werden.

  • Ganz ehrlich: Die andauernde Kritik von der Seitenlinie reicht uns wirklich!
  • Ganz im Ernst: Hört auf, euch auf unsere Kosten zu profilieren, packt lieber mit an!
  • Ganz klar: Für uns als Gesellschaft ist eine heimische Landwirtschaft alternativlos. Für den einzelnen Hofnachfolger ist sie das nicht mehr.

Es wird Zeit, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Perspektive für unsere Hofnachfolger bieten.

Und hier warne ich alle Zahlenkünstler in der Politik oder den zahlreichen Organisationen, die sich mit uns beschäftigen: Wer am Ast der eigenen Landwirtschaft sägt, dem fehlen am Ende die Partner, mit denen man Veränderungen umsetzen kann.

Ich könnte auf viele Vorwürfe eingehen und sie auf diesem Bauerntag schlüssig lösen. Doch glaube ich, dass etwas anderes wichtiger ist: Nämlich der Versuch, eine Antwort zu finden, die nach vorn weist, raus aus der Diskussionsfalle.

Es gibt in Deutschland heftige Auseinandersetzungen über die Landwirtschaft. Sie gipfeln in der Frage, wie Landwirtschaft heute betrieben werden soll. Manch einer wünscht sich eine Landwirtschaft zurück, wie es sie in Wahrheit nie gab.

Leider bietet das Übertragen der Vergangenheit in die Gegenwart keine Lösung. Aber wie kann eine tragfähige Zukunft dann aussehen, die Bauern und Bürger ins gemeinsame Boot holt? Eine Antwort auf diese Frage ist es, die mich umtreibt.

Es gibt die Sorge, dass es nicht mehr gelingt, die Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft zu halten. Aber genau dort gehören wir hin! Denn was wir erzeugen, landet jeden Tag auf jeden Tisch in Deutschland.

Ich meine: eine angemessene Diskussionskultur in einer Demokratie setzt im Ringen um die beste Lösung auf fachliche Argumente. Alles andere führt in die Irre.

Doch auch wenn wir Bauern eine differenzierte Betrachtung anmahnen, auch wenn die Ursachenlage nicht überall klar ist, erkennen und benennen wir bereits heute Probleme und ergreifen Maßnahmen. Exemplarisch nenne ich:

  • die Allianz Gewässerschutz auf Landesebene
  • die Initiative Tierwohl auf Bundesebene.

Diese Anstrengungen führen zur Versachlichung.

Wer sich die Fakten ansieht, der merkt: Der Graben zwischen den Forderungen an die Bauern und unseren Antworten darauf wird im Laufe der Jahrzehnte immer flacher, sobald wir gemeinsam an den Herausforderungen arbeiten. Das wird ihnen jeder bestätigen.

Meine Erkenntnis ist: Gewinnen werden wir nur gemeinsam. Dazu müssen wir dahin gehen, wo es weh tut. Und hier meine ich einmal nicht die Bauern, sondern die Organisationen und die Politik. Denn wir haben ein Dilemma:

Durch die Initiative Tierwohl, die eine Idee eines Tierschutzvereins war, habe ich erstmals die Folgen für Organisationen erlebt, die eine eigene Profilierung zugunsten von Erfolgen in der Sache zurückstellen. Wer kleine Schritte mit den Bauern geht, darf nicht auf öffentliche Belobigung hoffen. Er wird vielmehr abgestraft, auch finanziell. Es ist ein echter Interessenskonflikt, an dessen Lösung allen gelegen sein sollte, denen es um Veränderungen in der Sache geht!

Ich sehe uns alle als Gärtner auf dieser Erde. Hin und wieder waren wir alle gemeinsam schlechte Gärtner. Aber wir haben die Chance, dies zu ändern. Mehr Tierwohl, mehr Klimaschutz, saubere Gewässer, mehr Artenvielfalt, eine moderne Wirtschaft auf dem Land, ein lebendiges, kulturell vielfältiges Landleben: Das sind für Alle erstrebenswerte Ziele. Dazu müssen aber Alle mit anpacken. Nehmen wir uns gemeinsam in die Pflicht, wagen wir Veränderung und fangen damit sofort an.

Wir sollten gemeinsam festlegen, was wir brauchen, um eine nachhaltige – ökonomisch tragfähige sowie ökologisch und sozial verträgliche – mit einem anderen Wort, eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Schleswig-Holstein zu erhalten. Angesichts dieser Situation habe ich unserem Minister Robert Habeck einen Pakt für Landwirtschaft, Klima und Umwelt vorgeschlagen, der zwischen möglichst vielen Teilnehmern zu schließen wäre. Ich möchte diesen Vorschlag seinem Nachfolger gegenüber erneuern. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg in eine Zukunft beschreiten, die uns Luft zum Atmen lässt.

Dass dies heute nicht der Fall ist, zeigt ganz akut die Umfrage des Landwirtschaftsministers zur Zukunft der Sauenhaltung. Über die Hälfte der befragten Betriebe wollen aus der Sauenhaltung aussteigen, sollten sich die Anforderungen weiter massiv verschärfen. Herr Minister: Das kann es nicht sein!

Ziel eines Zukunftspaktes muss es sein, fruchtlose Auseinandersetzungen und Wortblasen zu vermeiden und stattdessen gemeinsame Herausforderungen zu benennen, Ursachen zu analysieren, Ergebnisse festzuhalten und Maßnahmen umzusetzen.

Es geht mir darum, eine neue Akzeptanz für unsere Landwirtschaft zu etablieren. Die Frage, wie wir das schaffen, lässt sich nur gemeinsam beantworten. Es geht um das Gemeinsame.

Damit wir einen möglichst breiten Konsens erreichen, sollten in solch einem Pakt alle vertreten sein, denen an einer sachlichen und zielführenden Auseinandersetzung gelegen ist. In Frage kommen Vertreter der Verbände des Natur-, Umwelt- und Tierschutzes und der Land- und Forstwirtschaft, Vertreter aller politischen Parteien und der Wissenschaft.

In Arbeitsgruppen gilt es, detailliert und vor allem auf Basis von Fakten Lösungswege für zukünftige Herausforderungen zu erarbeiten und gemeinsam nach außen zu tragen. Gerade weil nicht in jedem Fall Einigkeit erzielt werden wird, sind gemeinsame Ergebnisse so wertvoll. Denn aufgrund des Konsenses haben sie eine hohe Umsetzungschance.

Die Bereitschaft zu Kompromissen wird dabei auf allen Seiten gefordert. Und ich weiß schon jetzt, dass diese Kompromisse weh tun werden. Weil es den Mitgliedern einfacher zu vermitteln ist, wenn wieder einmal ein Gegner durchgeschüttelt wird.

Schwerer ist es, das Drehen an vielen kleinen Schrauben als Fortschritt darzustellen. Kleine Schritte werden nicht belohnt! Aber das Ergebnis sollte es uns gemeinsam wert sein!

Als offizielle Stelle könnte das Kieler Landwirtschaftsministerium einladen. Die Teilnehmer sollten die weitere Arbeitsweise dann selber diskutieren und festlegen. In Hessen gibt es die Arbeit an solch einem Pakt bereits, dort regieren CDU und Grüne gemeinsam.

Wenn die Lösung nicht im Zurück in die Vergangenheit liegt, wo liegt sie dann? Wie bewältigen wir die Zukunft? Mit weniger Fleisch, weniger Dünger und Pflanzenschutz, weniger Fläche, weniger Bioenergie, weniger Natur für immer mehr Menschen?

Das ist derzeit eine gängige Meinung. Ich halte nichts davon. Ich halte das für gefährlich. Beschränkung ist keine Lösung. Weil der Mensch so nicht gestrickt ist, und weil es tendenziell ungerecht ist. Ich glaube, wir brauchen statt "immer weniger" ein "nachhaltig mehr":

  1. Nachhaltig mehr Produktion! Die Weltagrarfläche schrumpft durch Versiegelung und Verwüstung, die Natur soll Flächen zurückerobern. Und wie ernähren wir in Zukunft zehn Milliarden Menschen?
    Durch Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen. Das bedeutet in Entwicklungsländern mehr Input: Düngung und Pflanzenschutz, ja auch die neue Biotechnik sind wichtige Schlüssel. Bei uns geht es vor allem darum, bei gleichem Output intelligent Produktionsmittel zu sparen.
  2. Nachhaltig mehr Welthandel und mehr Wochenmarkt! Discount-Deutschland ist ein Grund für den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Made in Germany ist dagegen im Ausland hoch angesehen und begehrt. Der Export bleibt wichtig für den Marktausgleich. Regionale Angebote aber eröffnen dem einzelnen Betrieb die Chance auf einen Mehrerlös und müssen genutzt werden.
  3. Nachhaltig mehr Technik! Ökolandbau und klassische Landwirtschaft werden ihren Ertrag steigern und negative Auswirkungen weiter abmildern. Wie? Durch technische Lösungen!
    Digitalisierung, Sensorlandwirtschaft und vor allem der neue Produktionsfaktor Daten helfen uns, Gewässer- und Klimaschutz, Tierwohl und Ertragssicherheit zu vertretbaren Kosten unter einen Hut zu bringen. Ich meine sogar, dass der Ökolandbau besonders vom technischen Fortschritt profitieren wird, Beispiel Feldroboter zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Die Lösung liegt vor uns, nicht hinter uns.
  4. Nachhaltig mehr Stabilität! Weltweit brauchen wir eine preisgünstige Erzeugung von Lebensmitteln als Friedensgarant. Ein voller Bauch studiert nicht gern, er revoltiert aber auch nicht gern. Das geht nur mit stabilen Erträgen auf hohem Niveau und mit finanziell soliden Betrieben. Eine Umverteilung der Direktzahlungen hilft da ebenso wenig wie kostentreibende und ertragsmindernde Auflagen.
  5. Nachhaltig mehr Flexibilität! Wer heute auf den Maisanbau setzt, würde auf der gleichen Fläche morgen vielleicht Grünland einsäen. Er tut es aber nicht, solange dieser Schritt unumkehrbar ist. Das ist fatal. Landwirte müssen reagieren – auf Tier und Pflanze, auf Witterung und Boden, auf Markt und Verbraucher. Nimmt man uns diesen Spielraum, wird die Erzeugung teuer und ineffizient.
  6. Nachhaltig mehr Effizienz! Wir wollen die Treibhausgas-emissionen aus der Landwirtschaft minimieren. Ganz vermeiden lassen sie sich nicht. Denn eins ist klar: ohne Ernährung und ohne Landwirtschaft geht es mit der Menschheit schneller zu Ende als mit dem Klimawandel. Klimaschutz in der Landwirtschaft kann deshalb nur bedeuten, dass wir die Landwirtschaft möglichst effizient betreiben. Es geht darum den THG-Ausstoß je erzeugter Einheit zu verringern. Wir sind schon sehr effizient, können aber z.B. im Fütterungs- und Nährstoffmanagement noch besser werden.
  7. Nachhaltig mehr Achtung! Wer als Bauer gutes Geld verdient, schafft es gerade in der aktuellen Wirtschaftslage woanders ebenso. Ich frage Sie: Warum wird man heute noch Landwirt? Was ist Ihre Antwort? Diese Frage braucht eine befriedigende Antwort – von uns Bauern, aber vor allem von der Gesellschaft. Kommen wir ins Gespräch!

Nachhaltigkeit ist dabei kein beliebiges Adjektiv, sondern von zentraler Bedeutung. Entwicklungen sind nur tragfähig, wenn sie ökonomische, ökologische und soziale Belange gleichgewichtig berücksichtigen. Keine Ressource darf dauerhaft übernutzt werden.

Das gilt in zweierlei Hinsicht:

  • Eine Nutzung die ökonomisch einträglich ist, muss auch ökologisch verträglich sein.
  • Eine ökonomisch und ökologisch tragfähige Erzeugung darf die Arbeitskraft nicht erschöpfen, sonst ist sie sozial unverträglich. Sei es für den Betriebsinhaber, seine Mitarbeiter oder seine Familie.

Das sind hohe Anforderungen. Wir bekennen uns zu Ihnen. Man darf dabei aber nicht ignorieren, dass letztendlich die Ökonomie die Belange der Ökologie und des Sozialen tragen muss. Ökonomie ist nicht alles, aber ohne ökonomische Existenz ist alles nichts.

Wir Bauern haben klein- und mittelständische Unternehmen die Rohstoffe erzeugen, die sie ganz überwiegend zu Weltmarktpreisen absetzen müssen.

Deshalb habe ich kein Problem damit, dass wir einen Ausgleich für unsere höheren Standards bekommen. Nur so bleibt der Wettbewerb fair und wir können mithalten. Genau aus diesem Grunde sind die Direktzahlungen der gemeinsamen Agrarpolitik berechtigt.

Es wird so oft gefragt, was die Gesellschaft für diese Direktzahlungen bekommt und es werden mehr öffentliche Leistungen eingefordert. Was die Menschen dieses Landes dafür bekommen, ist eine bäuerliche Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen erzeugt. Wer die Direktzahlungen schleift oder umwidmet, beschleunigt den Wandel hin zu Strukturen, die keiner will.

Das einzige, von dem es nämlich in Zukunft kein "mehr" geben wird, ist die Zahl der Höfe. Wer das Hoftor einmal zuschließt, der macht es nicht mehr auf. Mit einem Pakt für Landwirtschaft, Klima und Umwelt möchte ich versuchen – wenn auch nicht jeden – so doch möglichst viele meiner Berufskolleginnen und -kollegen mitzunehmen in die Zukunft der Landwirtschaft, in die Landwirtschaft der Zukunft.

Die bisherige Politik, Kritik von allen Seiten aufzusaugen und dann in Form von Regelungen, Kontrollen, Sanktionen über den Bauern und ihren Familien auszukippen, funktioniert nicht mehr.

Wir Bauern gestalten Veränderung. 2017 haben wir dazu eine Selbstverpflichtung erarbeitet, die unseren Weg in die Zukunft beschreibt. Wir sind zu mehr bereit. Aber bitte gemeinsam!

Wer nur in den Rückspiegel blickt, verliert das Ziel aus den Augen. Wer die Vergangenheit konserviert, verbaut sich die Zukunft. Blicken wir nach vorn! Denn wenn wir es gemeinsam richtig machen, ist heute die gute alte Zeit von morgen! Machen Sie mit?

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit."

Bauernverband Schleswig-Holstein