Zwischenfruchtanbau - mehr als nur Bodenbedeckung
In Schleswig-Holstein ist die Getreide- und Rapsernte abgeschlossen. Aktuell läuft die Maisernte. Landwirtinnen und Landwirte sowie Lohnunternehmer sind mit Feldhäckslern und Treckern mit Anhängern im Einsatz, um das Futter für die Kühe einzufahren.
Doch was passiert eigentlich auf den abgeernteten Feldern?
Auf den Feldern werden vielerorts von den Landwirten sogenannte Zwischenfrüchte angebaut. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die zwischen Hauptkulturen oder vor dem Anbau der nächsten Kultur auf den Feldern wachsen. Ziel des Zwischenfruchtanbaus ist vor allem die Verbesserung der Bodengesundheit. Mikroorganismen bleiben im Boden, wodurch dieser eine höhere Wasserspeicherfähigkeit behält. Bei veränderten klimatischen Bedingungen gewinnt dieser Punkt zunehmend an Bedeutung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Humusaufbau und damit die Erhaltung und Verbesserung des Nährstoffkreislaufs.
Auch Landwirt Thomas Andresen vom Hof Barslund bei Lindewitt im Kreis Schleswig-Flensburg setzt ebenfalls auf den Anbau von Zwischenfrüchten. „Zwischenfrüchte haben für unseren Betrieb gleich mehrere Vorteile“, so der Milchviehhalter. „Der Boden ist nach der Ernte im Spätsommer und über den Winter bedeckt, wodurch sich Erosion durch Wind und Wasser reduzieren lässt. Wichtiger Humus wird aufgebaut, Nährstoffe bleiben im Boden und fördert somit die Bodengesundheit. Außerdem können wir mit bestimmten Zwischenfrüchten, den Leguminosen, auf natürliche Weise Stickstoff im Boden anreichern. Damit reduzieren wir den Düngeraufwand.“
Ein weiterer Punkt ist dem engagierten Landwirt besonders wichtig: die Förderung der Biodiversität, sprich der Artenvielfalt. Dafür hat sich Thomas Andresen eine eigene Saatgutmischung von einem Hersteller mischen lassen. Allein 26 Blühpflanzenarten umfasst seine Mischung. Ein Paradies für Bienen, Insekten, Vögel und Wildtiere. Auf seinen Feldern wächst nach der Ernte eine bunte Mischung aus Sonnenblumen, Inkarnatklee, Phacelia und Äthiopischem Kohl – um nur einige Vertreter seiner innovativen Blühmischung zu nennen. „Ich freue mich täglich über meine blühenden Felder – ein herrlicher Anblick, wenn alles summt und brummt“, sagt Landwirt Andresen. „Und nebenher profitiert der Boden auf ganz natürliche Weise.“